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Bild von Bettnässen bei Erwachsenen – Welche Ursachen gibt

Bettnässen bei Erwachsenen: Ursachen & Hilfe bei nächtlichem Einnässen

Enuresis nocturna verstehen: Ursachen, Unterschiede und Hilfen für den Alltag

17.07.2025 | Autor: Kevin Schwabe
💡 Das Wichtigste im Überblick
  • Bettnässen im Erwachsenenalter ist weiter verbreitet als viele vermuten. Bis zu 2 Prozent sind betroffen.

  • Der Fachbegriff Enuresis nocturna beschreibt das unwillkürliche nächtliche Einnässen im Schlaf.

  • Unterschieden wird zwischen einer primären Form ab Kindheit und einer sekundären, die erst später beginnt.

  • Die Ursachen reichen von körperlichen Erkrankungen über psychische Belastungen bis hin zu neurologischen Störungen.

  • Inkontinenzprodukte, ärztliche Diagnostik und individuelle Maßnahmen können den Alltag spürbar erleichtern.


Bettnässen
wird oft automatisch mit Kindern in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist Bettnässen bei Kindern ein häufiges Entwicklungsthema. Doch auch Erwachsene sind betroffen, häufiger als viele vermuten. Etwa 0,5 bis 2 Prozent der Erwachsenen in Deutschland erleben nächtliches Einnässen. Die medizinische Bezeichnung dafür lautet übrigens Enuresis nocturna.

Für Betroffene ist das Thema oft mit Unsicherheit oder Scham belegt. Dabei gibt es unterschiedliche Formen und vielfältige Ursachen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was genau hinter dem Begriff Enuresis nocturna bei Erwachsenen steckt, wie sich die primäre und sekundäre Form unterscheiden und welche Lösungen Ihnen im Alltag helfen können.

 

Enuresis nocturna bei Erwachsenen: Was steckt dahinter?

Die Bezeichnung Enuresis nocturna steht für das unwillkürliche Einnässen während des Schlafs. Im Gegensatz zu anderen Formen der Inkontinenz tritt sie ausschließlich nachts auf. Wichtig ist dabei die Abgrenzung zum einmaligen nächtlichen Einnässen, das zum Beispiel durch Stress oder Alkohol ausgelöst werden kann.

ℹ️ Definition: Enuresis nocturna

Enuresis nocturna ist der medizinische Fachbegriff für wiederkehrendes nächtliches Einnässen während des Schlafs. Sie tritt ohne erkennbare organische Ursache in der Harnblase auf und betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene. Im Gegensatz zu einmaligen Vorfällen gilt sie als regelmäßiges Muster mit möglichem Leidensdruck.


Medizinisch unterscheidet man zwei Formen:

  • Primäre Enuresis nocturna liegt vor, wenn eine betroffene Person seit der Kindheit nie dauerhaft trocken war. Im Erwachsenenalter tritt diese Form seltener auf. Möglich ist sie zum Beispiel bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder einem unbehandelten Verlauf aus der Kindheit.
  • Sekundäre Enuresis nocturna bedeutet, dass das nächtliche Einnässen nach einer trockenen Phase von mindestens sechs Monaten erneut beginnt. Diese Form ist bei Erwachsenen deutlich häufiger und kann verschiedene körperliche, neurologische oder psychische Ursachen haben.

Beide Varianten können den Alltag spürbar beeinträchtigen. Betroffene leiden häufig unter Schlafstörungen und emotionalem Druck. Daher ist es wichtig, die Ursachen ernst zu nehmen & mit fachlicher Unterstützung gezielt zu handeln.

Zudem können beispielsweise Inkontinenz Bettlaken helfen, die Angst vor dem Einnässen etwas zu nehmen.

 

Mögliche Ursachen: Warum Bettnässen im Erwachsenenalter plötzlich beginnt

Wenn nächtliches Einnässen erst im Erwachsenenalter auftritt, handelt es sich meist um eine sekundäre Enuresis nocturna. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von körperlichen Auslösern über psychische Belastungen bis hin zu neurologischen oder hormonellen Störungen.

Körperlich-medizinisch

Psychisch

Neurologisch

  • Harnwegsinfekte oder Blasenentzündungen
  • Diabetes mellitus oder andere Stoffwechsel-störungen
  • Medikamente wie Schlaf- oder Beruhigungsmittel
  • Schlafapnoe
  • Hormonelle Dysbalancen, z. B. ADH-Mangel
  • Akuter oder chronischer Stress
  • Angststörungen oder Depressionen
  • Unverarbeitete emotionale Belastungen
  • Traumatische Erlebnisse
  • Neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder MS
  • Nervenschäden nach Operationen

 

🧍‍♂️🧍‍♀️ Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Bei Männern kann nächtliches Einnässen verschiedene Ursachen haben. Häufig ist eine vergrößerte Prostata der Auslöser. Auch neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose sowie eine eingeschränkte Blasenkapazität kommen infrage. In vielen Fällen ist zudem die Wahrnehmung des Harndrangs im Schlaf gestört.

Bei Frauen stehen hormonelle Veränderungen im Vordergrund, insbesondere in den Wechseljahren. Hinzu kommen Beckenbodenschwäche, etwa nach Schwangerschaft oder Geburt, sowie wiederkehrende Blasenentzündungen. Auch operative Eingriffe im Beckenbereich können Einfluss auf die Blasenkontrolle haben.

 

Inkontinenzprodukte: zuverlässiger Helfer bei Bettnässen

Da das Reinigen & Pflegen der Matratze bei regelmäßigem nächtlichem Einnässen belastend sein kann, lohnt sich der Einsatz spezieller Inkontinenzprodukte. Diese bieten nicht nur Schutz für Ihre Matratze und Bettwäsche, sondern sorgen auch für ein hygienisches und sicheres Schlafumfeld. Sie nehmen die Angst vor nächtlichen Unfällen und bieten Ihnen spürbar mehr Entlastung im Alltag.

Zu den wichtigsten Produkten gehören:

  • Inkontinenzauflagen: Waschbare, saugfähige Auflagen, die auf die Matratze gelegt werden. Sie nehmen Flüssigkeit auf und lassen sich bei hohen Temperaturen hygienisch reinigen.

  • Wasserdichte Matratzenschoner: Sie umhüllen die gesamte Matratze und bieten umfassenden Schutz vor Flüssigkeiten und Verschmutzungen. Besonders geeignet bei häufigerem Einnässen.

  • Inkontinenz Bettwäsche: Optisch wie normale Bettwäsche, aber mit wasserabweisender Funktion. Unsere PROCAVE-Bettwäsche ist atmungsaktiv, pflegeleicht und in mehreren Farben erhältlich.

 

🛠️ Weitere Hilfsmittel & Ansätze
  • Einwegprodukte: Für zusätzlichen Schutz bei mittlerer bis starker Inkontinenz eignen sich saugstarke Einwegprodukte wie Pants oder Windeln. Sie sind diskret, hautfreundlich und komfortabel zu tragen.
  • Klingelmatten & Wecksysteme: Sensoren erkennen Feuchtigkeit und lösen ein akustisches Signal aus. Das kann helfen, die Blase bewusst wahrzunehmen und das Aufwachen zu trainieren.
  • Blasentraining & Verhaltenstherapie: Regelmäßige Toilettengänge, Protokolle und gezieltes Training können das nächtliche Einnässen verringern.
  • Schlafhygiene: Ein geregelter Schlafrhythmus, Entspannungstechniken und der Verzicht auf große Mengen Flüssigkeit am Abend unterstützen den Therapieerfolg.
  • Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen kann eine ärztlich verordnete Medikation wie Desmopressin sinnvoll sein.

 

Fazit: Sie sind nicht allein und es gibt Lösungen

Nächtliches Einnässen im Erwachsenenalter ist ein sensibles Thema, das oft mit Scham oder Unsicherheit verbunden ist. Doch die Wahrheit ist: Sie sind nicht allein. Viele Betroffene erleben ähnliche Herausforderungen. Wichtig ist, das Thema offen anzugehen und nicht aus Angst oder Unwissenheit zu schweigen.

Enuresis nocturna kann viele Ursachen haben. Sie reichen von körperlichen Veränderungen über seelische Belastungen bis hin zu neurologischen Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, erste Anzeichen ernst zu nehmen und fachlichen Rat einzuholen.

Ob mit schützenden Inkontinenzprodukten, medizinischer Unterstützung oder kleinen Veränderungen im Alltag, Sie können aktiv etwas tun, um wieder sicherer, entspannter und erholter zu schlafen. Denn guter Schlaf ist kein Luxus, sondern ein Stück Lebensqualität.